Mittwoch, 20. April 2011

Ein neues Blog für Das Schwarze Auge

Hallo,

DSA ein Rollenspiel das die Rollenspieler spaltet das polarisiert und das von den einen als das einzig wahre und von den anderen als absoluter Schund empfunden wird. Ich selber habe vor 15 Jahren mit DSA meine Laufbahn als Rollenspieler begonnen und habe das System gelernt zu lieben und u hassen, vor allem aber ersteres.

In diesem Blog möchte ich nun DSA betrachten und fasse dabei meine (manchmal wirren Gedanken) zum Thema das, in (halbwegs) geordnete Sätze.

Zu mir möchte ich nicht viel schreiben, ich bin Rollenspieler und habe im Laufe meines Lebens an die 50 Rollenspiele geleitet oder gespielt. Dabei bin ich mehr oder weniger zwischen Settings und Systemen hin und her gesprungen, doch DSA blieb dabei meine einzige Konstante. Ich habe mit den Gezeichneten den Sphärenschänder besiegt, ich  habe den aventurischen Boten gelesen und ab einem gewissen Zeitpunkt so ziemlich jedes DSA-Abenteuer gekauft.

Ich war eine ganze Zeit lang auch ein Ein-System-Spieler, das heißt außer DSA habe ich nichts gekannt und wenn ich älteren DSA-Spielern glauben schenken sollte, war dies auch gut so. Da ich in der Nähe eines Nerd-Schuppens aufgewachsen bin, war es für mich leicht neue Sachen kennenzulernen, aber ich wollte das damals ja gar nicht. Das lag vor allem an den Leuten die diese System anboten (sei es nun der Grufti der Vampire bewerben wollte, der Battle-Techer/MechWarrior-Spieler der mit 40 noch in Muttis Keller wohnte oder grenz-debile Shadowrunner), diese schreckten mich ab, konnte ich doch DSA mit meinen Freunden spielen.

Dann kam aber doch ein neues System hinzu, zudem ich mich bequatschen ließ. Ein älterer erfahrener SL lud mich Greenhorn (13 Jahre war ich damals) zu einer Runden Warhammer Fantasy Rollenspiel ein. Das war eine Offenbarung. Nicht nur das ich zum ersten mal völlig freies Spiel erlebte, nein der SL war unglaublich detail-verliebt und hatte mit der Enemy Within Kampagne ein Stück Rollenspiel, das man fast gar nicht schlecht leiten konnte.Trotz offenen würfelns und einem sauschlechten Charakter, war ich der einzige Spieler der während der Kampagne, diesen nie wechseln musste und auch nie Fatepoints verbraucht hatte. So spielte ich meinen ersten legendären Charakter einen Halblings-Koch der am Ende es irgendwie geschafft hatte Druidenmeister zu werden und den schwungvollen Namen Ugo Grünling hatte.

Doch so schön diese Warhammer-Runden auch waren, blieb DSA doch das System das ich am liebsten hatte und das ich allen anderen vorzog. Wir spielten Abenteuermodul um Abenteuermodul, lasen den aventurischen Boten und merkten wie Aventurien mit jedem kleinen Detail lebendiger wurde. Als uns dann die Abenteuer ausgingen, schrieb ich eigene und es kam ein neues Aventurien dabei heraus, aber auch das war schön. Doch dann kam die Wende...

Ich hatte im Laufe der Jahre andere Spiele getestet und einige davon lagen mir besser, neben Shadowrun (das waren meine Powergamer-Zeiten), Call of Cthulhu (weil, es ja ach so anspruchsvoll und ein Spiel für "richtige" Rollenspieler sei) und Mage (weil ich da einen sauguten SL hatte) war das vor allem Deadlands das mich fesselte. Ich spielte also bevorzugt andere Systeme und DSA geriet aus dem Blickwinkel, es wurde hin und wieder gezockt, aber so wichtig wie meine Shadowrun-Runde, war es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.

Dann schenkte mir ein Freund ein DSA-Abenteuer das den Titel Namenlose Dämmerung trug, der erste Teil einer Kampagne die sich um die alte Elfenstadt Simyala drehen sollte. Ich las das Abenteuer, empfand es als gut fand aber keinen in meiner Gruppe der es spielen wollte ("Wir müssen doch noch Lowfyr stürzen!"), also begab ich mich doch wieder in den Nerd-Schuppen und sagte dem Besitzer das ich gerne eine Runde DSA anbieten würde, das war diesem nur Recht da er sich erhoffte durch Spielrunden mehr zu verkaufen (was sich als wahr erweisen sollte).

Ich kannte die DSA-Runden die vorher gespielt wurden (es gab da noch einen anderen SL, der kam aber seit Monaten nicht mehr), es waren reine Erzählrunden, die Helden verließen die Taverne nie und erzählten sich die Hintergründe der Charaktere und was ihre Helden so in den heimischen Runden so erlebt hatten. Ich war schockiert und angeekelt zugleich, so das ich nicht länger als 4 Runden durchgehalten hatte. Als ich dann als 16-jähriger da rein stapfte, meine Tasche auf den Tisch knallte und sagte: "Heute spielen wir mal ein richtiges Abenteuer!" schauten mich die Spieler erstaunt an.

Doch, es klappte. Es funktionierte wunderbar! Die Spieler (die allesamt älter als ich waren), waren voll des Lobes und fieberten mit, was mit ihren Helden denn noch geschehen würde und welche Enthüllungen noch auf sie warteten. Das sprach sich so weit herum, das ich eines Abends im Laden ankam und dort standen 12 Spieler die mitspielen wollten! Gut sagte ich mir, dann halt mit 12 Spielern und es war leichter als ich dachte, jeder hatte etwas zu tun und auch die neuen Charaktere fanden durch die spontan ersonnenen Aufhänger gut in die Kampagne.

Weitere Spielrunden folgten, noch einmal die Simyala-Kampagne und dann schlussendlich das Highlight: Die Herren von Chorhop. Dieser Kampagnenband, hatte seine Namen wirklich verdient, denn wir spielten über ein Jahr jeden Montag von 19 Uhr bis morgens um 6 durch (Schüler und Studenten halt). Viel vorbereitet hatte ich nicht, aber das war kein Problem spielten wir doch offen und mit vollen Konsequenzen.

Der Bruch mit DSA erfolgte dann durch die Jahr des Feuers Kampagne, die ich anfing vorzubereiten eine wunderschöne Gruppe aufbaute und diese sich so in einen Hype spielte, das die Kampagne ihren Anforderungen gar nicht mehr gerecht werden konnte. Nicht das sie das Potenzial gehabt hätte, überhaupt auch nur ohne Hype meine Gruppe zufrieden zu stellen. Wir haben die Kampagne dann abgebrochen, weil sie die Mühe nicht mehr wert schien.

Wieder wandte sich meine Aufmerksamkeit anderen Rollenspielen zu, doch nun bin ich wieder bei DSA angekommen und ich fühle mich wieder wohl und behütet, auch wenn ich seit Oktober letztens Jahres nicht mehr gespielt/geleitet habe. Von daher gilt es hier einiges aufzuholen.

5 Kommentare:

  1. Dein Text über Deinen Werdegang hat mich fasziniert. Beinhaltet er durchaus Parallelen zu meinem eigenen, mit dem Unterschied, daß ich außer DSA nut etwas Midgard und Shadowrun gespielt habe. In der DSA-losen Zeit spielte ich daher nicht ein anderes System, sondern gar kein Rollenspiel.

    Beim 'Jahr des Feuers' würde mich interessieren, wie der Hype aussah, der zur Aufgabe der Kampagne führte?
    Hintergrund: Ich leite gerade das Jahr des Feuers und wir sind im 'Rückkehr des Kaisers' angelangt. Aber auch hier gab es einen Punkt, an dem wir einen sog. Restart durchführen mußten, da sich die Gruppe hoffnungslos verrannt hatte.

    Viele Grüße
    Backalive

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  2. Okay, ich werde mal schauen ob ich in den nächsten tagen die zeit finde, was zu unseren Erfahrungen zu schreiben.

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  3. Hmmm ... DSA hat bei mir keinen Platz gefunden.
    Obwohl ich seinerzeit "Schatten über Riva" aus der Nordland-Trilogie (PC-Spiel-Reihe) gespielt habe. Aventurien wirkt auf nicht nur lebendig sondern auch sehr konstruiert. Eine seltsame Mischung. Besonders deutlich geworden ist mir das erst gestern beim Lesen der (in-)offiziellen Metaplot-Dokumente auf dem Wolkenturm.

    Den besonderen Platz in meinem Rollenspieler-Herz beansprucht Warhammer Fantasy (2nd).

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  4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  5. Die Metaplot-Dokumente sind aber auch sehr speziell, wenn ich auch nicht alles schlecht finde, was da steht.

    Warhammer ist natürlich toll, auch wenn nichts mehr kommen kann, was meine ersten Erfahrungen damit übertreffen könnte.

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